Die Vorbereitungen haben begonnen

Mit der ersten Sitzung der international besetzten Findungskommission am 6. und 7. April 2008 in Kassel haben die konkreten Vorbereitungen für die documenta 13 (9. 6. 2012 bis 16. 9. 2012) begonnen. Die Kommission soll bis zum Ende dieses Jahres einen Vorschlag für die nächste documenta-Leitung erarbeiten. Die Kandidatin oder der Kandidat muss dann vom documenta-Aufsichtsrat, in dem die Stadt Kassel, das Land Hessen und die Bundeskulturstiftung vertreten sind, offiziell berufen werden.

Als Standort für die nächste documenta steht bisher lediglich das Museum Fridericianum fest. Ob die documenta-Halle, die 1992 eigens für die Ausstellung für rund 20 Millionen Mark erbaut wurde, wieder zur Verfügung steht, ist nicht völlig sicher, da es Bestrebungen in Kassel und im Land Hessen gibt, das documenta Archiv, das Erweiterungsräume und Flächen für (dokumentarische) Ausstellungen braucht, in die documenta-Halle zu verlagern. Die Halle müsste zu dem Zweck aufwändig umgebaut werden. Derzeit wird in Kassel heftig um diese Planungsüberlegungen gestritten, da auf diese Weise leichtfertig Ausstellungsfläche preisgegeben würde.

Findungskommission

Die neunköpfige Findungskommission setzt sich wie folgt zusammen:

Joseph Backstein, Direktor Institute of Contemporary Art Moscow, künstlerischer Leiter State Centre for Museums and Exhibitions „Rosizo“

Manuel J. Borja-Villel, Direktor Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia Madrid. Er war bereits Mitglied der Findungskommission für die documenta 12.

Kathy Halbreich, Stellvertretende Direktorin Museum of Modern Art New York (zur Stärkung und Profilierung zeitgenössischer Kunst). Sie war bereits Mitglied der Findungskommission für die documenta X.

Paulo Herkenhoff, Freier Kurator, vorher: Direktor Museu Nacional Belas Artes Rio.

Oscar Ho, Direktor MA Programme in Cultural Management, Chinese University of Hong Kong und Gründungsdirektor Museum of Contemporary Art, Shanghai.

Udo Kittelmann, Direktor Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und designierter Direktor der Neuen Nationalgalerie und des Hamburger Bahnhofs, Berlin.

Kasper König, Direktor des Museum Ludwig Köln. König war seit Ende der 70er-Jahre mehrfach in der engeren Wahl für die documenta-Leitung.

Elizabeth Ann Macgregor, Direktorin Museum of Contemporary Art Sydney.

Rein Wolfs, Leiter der Kunsthalle Fridericianum Kassel.

In der ersten Runde beriet die Kommission die Kriterien für eine Auswahl der nächsten documenta-Leitung. In einer weiteren Sitzung im Sommer in Frankfurt sollen Namen diskutiert und Kandidaten aufgefordert werden, ein Konzept einzureichen. Schließlich werden in einer dritten und wohl letzten Runde auf der Grundlage der Konzepte einige Kandidaten zum Gespräch eingeladen. Der daraus folgende Personalvorschlag der Kommission muss der documenta-Aufsichtsrat billigen und dann die Berufung aussprechen.

9. 4. 2008

Schreibe einen Kommentar