Ansturm bis zum Toresschluss

Auch gestern war der Ansturm zur Documenta 11 so groß, dass sich immer wieder Warteschlangen bildeten. In einigen Räumen war es zeitweise fast unmöglich, die ausgestellten Arbeiten zu betrachten. Heute Abend geht die Ausstellung nach 100-tägiger Dauer zu Ende. Es ist damit zu rechnen, dass die Rekordzahl von 631.000 Besuchern von 1997 übertroffen wird.

Erstmals war die Ausstellung nicht von einem Europäer, sondern von dem AfroAmarikaner Okwui Enwezor geleitet worden. Er hatte in der Documenta 11 ein besonderes Gewicht auf die Künstler gelegt, die sich mit der gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit und der Vermischung der Kulturen auseinander setzen.
Enwezor und sein Team sind mit dem Verlauf der Ausstellung und der Resonanz, die sie hervorgerufen hat, außerordentlich zufrieden. Sie bekunden dies in ungewöhnlicher Form: Gestern wurde auf dem Kasseler Friedrichsplatz ein Tafel errichtet, auf der sie sich bei den Bürgern, Institutionen und den Besuchern offiziell bedanken. Sie alle hätten zum Erfolg der Documenta 11 beigetragen. Gleichzeitig hat Enwezor einen Offenen Brief an die Kasseler Bürger geschrieben, in dem er sich für die „großartige Unterstützung in den letzten vier Jahren“, für die Weltoffenheit und Begeisterungsfähigkeit sowie die herzliche Aufnahme bedankt. Dadurch hätten die Einwohner der Stadt den „Gästen der Documenta 11 aus aller Welt ihren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen“.

HNA 14. 9. 2002

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