KASSEL Der neue Schriftzug für die nächste Kasseler Weltkunstschau liegt fest: Der künstlerische Leiter Okwui Enwezor hat sich für einen Entwurf des Künstlers und Designers Ecke Bonk entschieden, der eine schlichte Lösung vorschlägt: Documenta11. Damit wird aus dem traditionell klein geschriebenen Namen documenta ein Eigenname mit großem D. Außerdem wird, wie im Internet üblich, die arabisch geschriebene 11 unmittelbar an den Ausstellungsnamen angefügt. Die Schreibweise der documenta-Institutionen bleibt davon unberührt. Wie documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld, auf Anfrage mitteilte, habe sich Bonk bewusst für eine zurückhaltende Wortmarke entschieden, die zum Kennzeichen der nächsten Ausstellung (8. Juni 15. September 2002) werden solle. Bei der vorigen documenta hatte das Signet mit einem roten X vor einem schwarzen d für Aufsehen gesorgt. Ecke Bonks Entwurf wurde in einem begrenzten Wettbewerb ermittelt, zu dem sieben Grafiker und Künstler eingeladen worden waren. Den Besuchern der documentaX ist Bonk als Mitgestalter des Pavillons bekannt, in dem Richard Hamilton seine Arbeiten zeigte. Seit 1993 arbeiten Hamilton und Bonk eng zusammen, wobei es dem Österreicher Bonk, ausgehend von dem Wort typo, insbesondere um die Aussöhnung von Kunst und Wissenschaft in Bezug auf die Wort- und Bildsprache sowie die Medien geht. So wie Bonk in dem documenta-Beitrag mit Spiegeln und Spiegelschriften arbeitete, ist zu erwarten, dass er noch Spiegelvarianten zu seinem Entwurf entwickelt. Bereits jetzt gehört zum Gestaltungskonzept, dass die Briefbögen und Visitenkarten von hinten mit dem blauen Schriftzug Documenta11 in Spiegelschrift bedruckt werden, so dass der nach vorne normal lesbar durchscheint.
HNA 29. 4. 2000
Klein wird groß
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