Noch drei Kandidaten

Bei der Suche nach einem künstlerischen Leiter für das Kasseler Museum Friderianum, das zwischen den documenten als Kunsthalle genutzt werden soll, sind drei Kandidaten in die engste Auswahl genommen worden. Die endgültige Entscheidung soll Ende nächster Woche fallen.
Gestern hatten sich nach einer Vorentscheidung fünf Kandidaten von insgesamt 28 Bewerbern dem documenta-Aufsichtsrat vorgestellt und ihre Ausstellungskonzeptionen für Kassel umrissen. Bei dieser Befragung, die nach den Worten von Oberbürgermeister Eichel eine für das Fridericianum „gute Bewerberlage“ zeigte, konnten sich zwei Kandidaten besonders profilieren. Sie sollen zu einem weiteren Gespräch geladen werden, zu dem auch ein sechster Bewerber hinzugezogen werden soll, der den gestrigen Termin nicht einhalten konnte. Drei der sechs Bewerber in dieser Runde kamen aus Kassel.
Da es gerade in der Startphase des Fridericianums als Kunsthalle darauf ankommt, daß es regional und national ein eigenständiges Profil entwickelt, werden nicht nur die Ausstellungsvisionen zu prüfen sein, sondern auch deren finanzielle Umsetzbarkeit. Denn eins ist klar: So großartig der Ausstellungsetat in Höhe von 1,1 Millionen Mark auch wirkt, so bescheiden ist dieser Ansatz in Bezug auf die Größe und Ansprüche des Hauses. Nur dann, wenn der Ausstellungsleiter auch Mittel hinzugewinnen kann, wird er Größeres leisten können.

HNA 25. 9. 1986

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