Ein starker Auftakt

Starker Auftakt
Mit einem nachdrücklichen Bekenntnis zur Kunsthalle im Museum Fridericianum ist am Samstag die Ausstellung „Echolot oder 9 Fragen an die Peripherie“ eröffnet worden. Oberbürgermeister Georg Lewandowski dankte Kunsthallen-Direktor René Block dafür, daß er mit „unbeirrbarer Geduld“ die Auseinandersetzungen um das Fridericianum ertragen habe. Ihn selbst, so Lewandowski‚ habe die „selbstzerstörerische Diskussion“ geschmerzt. Die versprochenen Mittel zum Betrieb der Kunsthalle müßten bereitgestellt werden – alles andere wäre unverantwortlich. Die umstrittene Summe in Höhe von 425000 Mark sei das absolute Minimum.

In seiner Eröffnungsrede, in der er die Beiträge der neun Künstlerinnen kurz charakterisierte, stellte Block die Verbindung zwischen documenta und Kunsthalle her: Die durch zehn documenta-Ausstellungen geschaffene Aura wirke fort. Mit seiner Erkundung der Peripherie knüpft er bewußt an die documenta X und speziell deren Reihe „100 Tage – 100 Gäste“ an und schöpft er aus eigenen Erfahrungen, die er als Kurator der Biennalen in Sydney und Istanbul sammelte.

Für das Museum Fridericianum war diese Eröffnung ein starker Auftakt in die neue Saison, zumal der Kasseler Kunstverein den Start der Ausstellung, in der sich die Klasse von Urs Lüthi präsentiert, unmittelbar zuvor organisierte. So war eine schier unübersehbare Gästeschar gekommen, und viele waren des Lobes voll – für beide Veranstaltungen. Kunstvereins-Vorsitzender Bernhard Balkenhol unterstrich vor allem die gute Zusammenarbeit mit der Kunsthalle. Die jetzt vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift soll zu einem gemeinsamen Forum von Kunstverein und Kunsthalle werden.

HNA 23. 3. 1998

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