Fenster zur documenta

Seit langem wird darüber diskutiert, wie das documenta Archiv besser ins Rampenlicht gerückt werden könne. Jetzt hat der Leiter der Kunsthalle Fridericianum einen Weg gefunden:

In der Erdgeschoss-Rotunde des Fridericianums wurde an einer Wand ein Bildschirm angebracht, auf dem eine Bilder- und Szenenfolge von der ersten documenta (1955) zu sehen ist. Da die wenigsten Besucher der Kunsthalle die erste documenta gesehen haben, wird mit der Bilderreihe ein wichtiges kunsthistorisches Kapitel aufgeblättert. Die Projektion ist Frucht der Digitalisierung der Bildbestände des Archivs. Wie Rein Wolfs erklärte, werden später auch Bilder und Filme von anderen documenten gezeigt. So soll immer sichtbar gemacht werden, dass das Friderianum das Stammhaus der documenta ist.

Vor der Wand steht ein Glastisch, auf dem Kunstzeitschriften zur Ansicht ausliegen und rundherum sind Sessel aufgestellt, die zum Verweilen einladen.

Rein Wolfs möchte die Rotunde zu einem Veranstaltungs-, Informations-, Begegnungs- und Ruheraum ausbauen, für den er den Namen Roboter gewählt hat. Es gibt WLan-Anschluss und einen Verpflegungsautomaten, außerdem werden Kunstwerke, die mit Kunsthallen-Projekten zu tun haben, präsentiert. Jetzt ist dort eine Vitrine aufgestellt, in der einige der von Daniel Knorr aus Flaschenscherben angefertigten Brillen zu sehen sind, die als Edition angeboten werden. Außerdem stößt man dort auf die City-Pills von Knorr, am Boden miteinander verschraubte runde Altglascontainer, die Teil der Ausstellung „Scherben bringen Glück“ waren. Knorr soll zu einem späteren Zeitpunkt nochmals mit einer Performance/Ausstellung in die Kunsthalle kommen.

17. 1. 2009

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