Die Documenta 11 setzt die Erfolgsgeschichte ihrer Vorgänger-Ausstellungen fort. Sie konnte rund 650 000 zahlende Besucher anlocken und damit den bisherigen Rekord von 631 000 Besuchern von 1997 übertreffen.
Aber nicht nur mit Blick auf den Publikumszuspruch zog gestern das Team der Documenta 11 in einer Pressekonferenz im Kasseler Kulturbahnhof eine positive Bilanz: Die Ausstellung habe eine unvergleichliche weltweite Presseresonanz gefunden. Rund 13 000 Journalisten hätten die Ausstellung besucht und in
einigen Teilen der Kritik, insbesondere in den USA, war die politische Ausrichtung der Documenta 11 hart attackiert worden. Überwiegend fand aber die Entscheidung, die aktuelle Kunst vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu betrachten, Anerkennung und Zustimmung.
Bernd Leifeld, der Geschäftsführer der documenta-Gesellschaft, erklärte, Okwui Enwezor habe es als künstlerischer Leiter übernommen, die documenta neu zu definieren. Enwezor sieht sich dabei in der Tradition von Arnold Bode, der 1955 die erste documenta organisierte.
Mit Nachdruck bedankte sich Enwezor bei der Stadt Kassel und ihren Bürgern: In vielen anderen Städten wäre ein so außergewöhnliches Projekt nicht möglich gewesen. In einer Abschluss-Erklärung weisen die Veranstalter mit Stolz darauf hin, dass nicht nur die Besucherzahl gestiegen sei, sondern die Intensität der Auseinandersetzung mit der Kunst zugenommen habe. Ablesbar ist das daran, dass sich der Anteil der verkauften Zweitageskarten gegenüber 1997 nahezu verdoppelte und 11,5 Prozent erreichte. Auch ließen sich rund 200 000 Besucher durch die Ausstellung führen. Und von dem Kurzführer wurden bis Ende voriger Woche 110 000 Exemplare verkauft.
HNA 15. 9. 2002