Orangerie als 2. Gebäude

Bei der Suche nach einem zweiten Gebäude (neben dem Museum Fridericianum) für die documenta 8 (1987) in Kassel haben die Verantwortlichen eine überraschende Lösung gefunden: Noch einmal und zugleich zum letzten Mal wird ein großer Teil der Orangerie zur Verfügung stehen. Ursprünglich war dieses Gebäude weitgehend ausgeschieden, weil es vom kommenden Jahr an zu dem künftigen Technik-Museum mit dem Astronomisch-Physikalischen Kabinett als Zentrum umgebaut werden soll. Diese Lösung wiederum war die Voraussetzung dafür, daß das Fridericianum insgesamt für die documenta zur Verfügung steht.

Die Stadt Kassel, die Staatlichen Kunstsammlungen und die documenta-Gesellschaft kamen allerdings beim Studium der Umbauplanung der Orangerie darauf, daß sich zum Frühjahr 1987 weite Teile der Orangerie in einer Art Rohbau-Situation befinden werden und somit für die documenta ideale Räume bieten können. Für Ulrich Schmidt, Direktor der Kunstsammlungen, steht außer Frage, daß der Ausbau des Technikmuseums ohne Verzögerung vorangetrieben werden muß. Er glaubt aber, daß man die documenta-Nutzung gut einschieben kann. Die Bauarbeiten sollten derweil in anderen Gebäudeteilen weitergehen.

Für die documenta 8 sicherlich eine günstige Situation, zumal die Orangerie die Anbindung zum Freigelände in der Aue herstellt. Und da wird sich unter Manfred Schneckenburger gewiß mehr tun als bei der documenta 7.

HNA 21. 7. 1985

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