Christo erhält Erlaubnis für Central Park-Projekt

Christo und seine Frau Jeanne-Claude sind unglaubliche Kämpfernaturen. So, wie sie in 23 Jahren immer neue Anläufe unternahmen, um die Genehmigung für die Verhüllung des Berliner Reichstages (1995) zu erhalten, so versuchen sie seit 1980, ihr erstes Projekt in New York durchzusetzen: Im Central Park sollen auf einer Strecke von 35 Kilometern auf den Wegen 7500 Tore aufgestellt werden, an deren Stahlrahmen orangefarbene Stoff-Fahnen befestigt werden. Jetzt, nach 23 Jahren, erhielten Christo und Jeanne-Claude die Erlaubnis dafür. Sie wollen das Projekt im Jahre 2005 (Februar) realisieren, in dem beide 70 Jahre alt werden.

„Der Kampf um die Genehmigung ist Teil unserer Arbeit – wie zur Geburt die vorausgegangene Schwangerschaft gehört,“ erklärten die in New York lebenden Künstler gegenüber unserer Zeitung, als sie 2000 mit dem Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“ ausgezeichnet wurden. Immer wieder fühlen sie sic herausgefordert, die politischen und bürokratische Hindernisse zu überwinden. Viele spektakuläre Aktionen wie das Reichstags-Projekt oder die Verhüllung der Brücke „Pont-Neuf“ in Paris sind ihnen geglückt.

Den New Yorker Behörden sind die beiden Künstler stark entgegengekommen. Die Tore sollen umweltschonend errichtet werden, nach der 14tägigen Aktion soll alles wieder in den alten Zustand versetzt werden, und sie wollen sogar eine Benutzergebühr in Höhe von drei Millionen Dollar zahlen.

Die orangefarbenen Stoffbahnen werden 1,70 Meter über dem Boden enden, so dass viele Passanten die Stoffe berühren werden. Bei Wind allerdings werden die Soffbahnen jeweils in Richtung des nächsten Tores wehen.

HNA 23. 1. 2003

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