Die Sparkassen-Finanzgruppe ist einer der vier Hauptsponsoren der Documenta 11. Dabei will sie, wie gestern in Köln bekannt gegeben wurde, besonders die Fotografie fördern.

Mit Bedacht hatte die Sparkassen-Flnanzgruppe (Deutscher Sparkassen- und Giroverband) in den Media-Park in Köln eingeladen. Dort unterhält die Stiftung Kultur der Kölner Stadtsparkasse die „Photographische Sammlung“ mit dem August-Sander-Archiv, und dort werden regelmäßig anspruchsvolle Fotoausstellungen gezeigt. Der Finanzgruppe lag daran, wie deren Präsident, Dietrich Hoppenstedt, in der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem künstlerischen Leiter der Documenta 11, Okwui Enwezor, sagte, sichtbar zu machen, dass kulturelles Engagement für die Sparkassen Tradition hat und dass eine besondere Vorliebe der Fotografie gilt. Auch die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg und die Niedersächsische Sparkassenstiftung sind seit langem der Fotografie verpflichtet.

Die Sparkassen-Finanzgruppe, die bereits zu den Sponsoren der documenta X ge¬hörte, wird die diesjährige Aus¬stellung in Kassel insgesamt finanziell und ideell (unter anderem durch Werbung bei Mitarbeitern und Kunden) unterstützen. Darüber hinaus wird sie zusammen mit der Documenta 11 eine Veranstaltungsreihe organisieren, in der sich Künstler, die sich mit Fotografie und neuen Medien befassen, in öffentlichen Gesprächen dem Publikum stellen. Okwui Enwezor dankte für die Unterstützung. Er erinnerte daran, dass sich die Documenta 11 sorgfältig ihre Partner aussuche und mit denen zusammenarbeite, die nicht auf das inhaltliche Konzept einwirken wollten. Er versprach den Sponsoren eine aufregende Ausstellung.

Sie werde zu einem Kreuzungspunkt werden, an dem verschiedene kulturelle Systeme zusammentreffen. Dabei gehe die Documenta 11 weit über die Rahmenbedingungen einer traditionellen Ausstellung hinaus, da sie die Faktoren einbeziehen wolle, die das Leben und Arbeiten der Menschen und Künstler beein¬flusst haben. Nach seiner Darstellung haben die Plattformen 1-4, die in Wien/Berlin, Neu¬Dehli, St. Lucia und Lagos stattgefunden haben, dem Ziel gedient, die gesellschaftlichen, po¬litischen und kulturellen Bedingungen zu erforschen und zu diskutieren, unter denen die Kunstwerke entstehen. Ziel der Documenta 11 sei es, die Vielgestaltigkeit der Kunst, die man sonst nicht zusammen sieht, an einem Ort zu zeigen.

Hintergrund
Die Sparkassen-Finanzgruppe hat im vorigen Jahr über 100 Millionen Euro für Kunst und Kultur aufgebracht. 162 ihrer 512 Stiftungen sind auf dem Kultursektor tätig.
An dem Engagement zur Documenta 11 sind der Deutsche Sparkassen- und Giroverband insgesamt, die Deka-Bank, der Deutsche Sparkassen-Verlag, der Sparkassen-und Giroverband Hessen-Thüringen, die Sparkassen-Versicherung und die Kasseler Sparkasse beteiligt. Über die Höhe der Förderung wurde Stillschweigen gewahrt.
Die Documenta 11, die vom 8. Juni bis 15. September stattfindet, hat einen Gesamtetat von 12,78 Millionen Euro. Land, Stadt und Bund tragen davon 5,9 Millionen Euro. Die anderen Gelder müssen durch Eintrittsgelder, andere Ei¬nahmen und Sponsoren hereingeholt werden. Weitere Hauptsponsoren neben der Sparkassen-Finanzgruppe sind die Bahn, Deutsche Tele-
kom und VW.
HNA 27. 3. 2002