Die New Yorker Künstlergruppe AND AND AND hat in Blick auf die dOCUMENTA (13) ihre vierte Aktion gestartet. Sie hat den in den USA lebenden mexikanischen Künstler Pedro Lasch zur Mitwirkung eingeladen, der auch zur 16 Beavor Group gehört, die an dem ersten Event von AND AND AND beteiligt war. Pedro Lasch, Interventionskünstler (1975 in Mexico City geboren) und Professor an der Duke University, will bis zum documenta-Jahr 2012 dreimal den Jahrestag von 9/11 für Aktionen und Projekte zum Anlass nehmen. In diesem Jahr hat er sich der Initiative Twin Towers Go Global (TTGG) angeschlossen. Die TTGG und Pedro Lasch widmen sich der Frage, wie zum Gedenken an den Terrorakt von 2001 die Twin Towers wieder Gestalt finden können. Pedro Lasch hat in den vergangenen Jahren eine ganze Seie von Bildern geschaffen, auf denen die Twin Towers in Beziehung zu Kabul, Guantanamo und Bagdad gebracht werden. Nun arbeitet er mit TTGG daran, weltweit Duplikate der Twin Towers zu errichten. Erste Städte, an die Lasch denkt, sind New Orleans, Budapest und Kabul.
Bei seinen Bemühungen um eine Form der Erinnerung und des Gedenkens bezieht sich Pedro Lasch unter anderem auf die Lichtprojektion des Künstlers Myoda, der 2002 in New York zwei riesige blaue Lichtstrahlen senkrecht in den Himmel schickte, aber auch an die Lichtdome von Albert Speer. Vor allem aber will Pedro Lasch dazu beitragen, die Twin Towers und deren Zerstörung mit anderen Konfliktherden in Verbindung zu bringen.
Pedro Lasch versteht sich als Künstler und Erzieher, als Aktivist, Forscher und kultureller Manager. Ganz in der Tradition von Joseph Beuys, Maria Eichhorn oder Ricardo Basbaum sieht er sich als einen Interventionskünstler, der in den Lauf der Dinge, in die Politik und Gesellschaft eingreift. Deshalb bewegt er sich nicht nur in Galerien und Museen, sondern plant ebenso Projekte außerhalb der Kunstszene.
14. 9. 2010