Okwui Enwezor übernimmt Haus der Kunst

Das Münchner Haus der Kunst setzt weiter auf Internationalität. Nach Chris Dercon, der im April an die Tate Modern in London wechselt, kommt nun im Oktober Okwui Enwesor an das Münchner Institut. Das Haus der Kunst wird durch diese Berufung selbst an Bedeutung gewinnen.
Enwezor hatte 2002 weltweit auf sich aufmerksam gemacht, als er in Kassel die documenta 11 erstmals zu einem wirklich globalen Kunstereignis gemacht hatte. Dabei rückten er und sein hochkarätiges Kuratorenteam die dokumentarische Foto- und Filmsprache gleichrangig neben die rein ästhetische Gestaltungskunst. Unvergesslich ist, dass es der Documenta11 gelang, für jede der vielen Videoarbeiten eine eigene und unverwechselbare Inszenierung zu schaffen.

Dem Münchner Publikum hatte sich Enwezor 2001 mit der Ausstellung „The Short Century“ vorgestellt, in der er die afrikanische Kunst als ein Mittel der Identitätsfindung und Befreiung präsentiert hatte.

Enwezor ist ein Mann der Reflexion und des Dialogs und dabei politisch engagiert. Im Vorfeld der Documenta11 hatte der Afroamerikaner rund um den Globus Diskussionsplattformen organisiert, in denen über Demokratie und Gewalt, über Kreolisierung und die Rolle der Kunst gesprochen und gestritten wurde.

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