Neuer Blickfang – viele Schichten

Die dOCUMENTA (13) hat sich im Internet ein neues Aussehen gegeben. Die Agentur Leftloft (Mailand), die auch den Schriftzug gestaltet hat, hat für den Internet-Auftritt der documenta nicht nur ein neues, wohltuend ruhiges und zurückhaltendes Design geschaffen, sondern gleichzeitig drei Ebenen eingerichtet, über die man Zugang zu vielen Informationsschichten erhält. Die Neugestaltung wurde dazu genutzt, um noch mehr Hinweise auf die Vorbereitung der kommenden Ausstellung anzubieten und zugleich einen Zugang zu dem künstlerischen und kuratorischen Denken zu öffnen, aus dem heraus die dOCUMENTA (13) entwickelt wird.

Wer sich über den Link www.documenta.de in die documenta-website einwählt, gelangt erst einmal auf eine deutsch-englische Einführungsseite mit dem Titel „Tatsachen und Gerüchte“. In dem folgenden Text wird in 13 (!) Punkten ein kurzer Blick auf die Geschichte der documenta geworfen. Es gibt aber auch erste Einblicke in die Vorbereitung der dOCUMENTA (13). So ist mit Hinweis auf Alighiero Boetti und sein One Hotel zu lesen, dass die dOCUMENTA (13) nach Kabul gehen wird, was viele als ein Gerücht einordnen werden.

In dem Einleitungstext nimmt Carolyn Christov-Bakargiev (CCB) wiederum die von Christoph Lange überlieferte Darstellung des Bode-Mitarbeiters Ernst Schuh auf, der, den Namen documenta aus dem Lateinischen ableitend, gemeint hat, mit der Wahl des Namens habe man auf die Belehrung des Geistes zielen wollen. Auch Werner Haftmann mag Belehrung und Aufklärung im Sinn gehabt haben. Doch Bode hatte ursprünglich bei der Planung der ersten documenta eher an das Dokumentieren, an das Zeigen, was ist, gedacht. Ihm ging es nicht um Belehrung, sondern um das Sichtbarmachen der Kraft der Kunst, um das Vergleichen und um den Beweis, dass die jüngere Kunst in Anlehnung an die Meister der Moderne auf dem richtigen Weg sei. So ist auch davon auszugehen, dass der Name documenta nicht etymologisch entwickelt, sondern eher spontan in Analogie zu Markennamen wie Constructa oder Korrekta gewählt wurde.

Klickt man unterhalb des Titels dOCUMENTA (13) auf Deutsch (oder Englisch), öffnen sich drei Ebenen. Auf der ersten sieht man das Foto von Arnold Bode vor einem Pollock-Gemälde im Jahre 1959.
Die nächste ist die Info-Ebene. Auf der findet man
Kalender (mit Einträgen zu Terminen)
Teilnehmer (unter Hier findet man alphabetisch geordnet, die Namen der Berater und Agenten des Teams sowie einiger Künstler, von denen Künstlerbücher oder Notebooks erscheinen oder erschienen sind)
Orte (bisher nur Fridericianum, Auepark und Gloria-Kino)
Besucherinfo (Kartenpreise, 20/14 Euro Tageskarte)
Programme (bisher fast identisch mit Kalendereinträgen)
Publikationen (die Tiztel der ersten fünf Notebooks)
Agenten (zu jedem Namen findet man die Biographie)
Archiv (subjektiver Foto-Überblick über die vorangegangenen Ausstellungen inclusive komplette Künstlerlisten)
Presse (im Presse-Arciv sieht man die Pressemitteilungen)
Partner (Stadt, Land, Kulturstiftung des Bundes und Sponsoren)
Impressum
Job-Angebote
Kontakt

Auf der dritten Ebene (Research – hier sind alle Texte in Englisch) gibt es folgende Schichten:

Index (Lecture at power plant – Videos, Filme, Texte von Künstlern, Machern und Denkern)
Text (ebenfalls Texte, darunter der von Ian Wallace über die erste documenta)
Image (bisher einige wenige Fotos, darunter das, was CCB aus Budapest mitbrachte: I prefer older men becuse the struggles of beginning a career are already behind them.)
Video (darunter einige, die schon unter Index zu sehen waren)
Audio (von Lwrence Weiner und Ida Applebroog)
Link (Verweise auf Künstler und Denker)
Other (u. a. Link zu einer Literaturliste zur dOCUMENTA (13)
Rocks (leer)
Maps (leer)
Dance (13 Links, die zeigen, dass Tanz ein Schlüsselthema wird)
Books (vier Links, auch zur Literaturliste)
Dogs (sechs Links, ein Bereich, der neugierig macht)

23. 3. 2011

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