Entscheidung fällt am 22. 11.

Am 22. November 2013 soll um 14 Uhr in einer Pressekonferenz in der documenta-Halle der Leiter/ die Leiterin der documenta 14 (2017) vorgestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Findungskommission bis zum 21. 11. einen Vorschlag präsentieren wird, der dann am Vormittag des 22. 11. vom Aufsichtsrat gebilligt wird.

Im Vorfeld hatte die Süddeutsche am 20. April darauf hingewiesen, dass immerhin drei (zeitweise) Münchner in der Findungskommission seien: „Wer die künstlerische Leitung der nächsten Kasseler Documenta im Jahr 2017 übernehmen will, kommt an München kaum vorbei. Denn in der neuen, achtköpfigen Findungskommission, die an diesem Wochenende erstmals in Kassel zusammentrifft, befinden sich nicht weniger als drei derzeitige und ehemalige Münchner: Chris Dercon, Susanne Gaensheimer und Matthias Mühling. Die anderen fünf Mitglieder kommen aus Portugal, Seoul, Dakar, Warschau und Mexico-City. Man kann also sagen: München spielt als Kunststadt durchaus noch eine Rolle im internationalen Geschehen.“

Dercon war Chef im Haus der Kunst (das heute Okwui Enwezor leitet, der 2002 die documenta verantwortete), becor er in London Direktor der Tate Modern ist. Susanne Gaensheimer war am Lenbachhaus in München und leitet jetzt das Museum für Modrne Kunst in Frankfurt. Und Matthias Mühling soll ab 2014 das Lenbachhaus führen.

Die Spekulation, nach Carolyn Christov-Bakargiev als zweiter Frau an der documenta-Spitze sei nun wohl wieder mit einem Mann als documenta-Maler zu rechnen, ist mehr als wagemutig. Denn bei der Auswahl für die vorige documenta waren in der Endauswahl drei Kandidatinnen zu finden.

Spannend ist die Frage, ob die documenta 14 ihrer Vorgängerausstellung mit der Öffnung zur Gesellschaft und Kultur folgen wird und in gleicher Weise politische und künstlerische Ausgangsüberlegungen zur Grundlage für die Künstlerauswahl machen wird? Genauso gespannt sein darf man, ob die Ausstellung ein weiteres Mal in einen so breiten Dialog mit der Stadt eintreten wird. Zu bedenken wird sein, dass 2017 das Herkulesbauwerk 300 Jahre alt wird und dass dann hoffentlich das Herzstück der Anlage, das Oktogon, begehbar sein wird.

15. 11. 2013

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